Was bedeutet der Begriff 'Burlesque'?

Wer heute den Begriff 'Burlesque' hört, dem fallen vielleicht Namen wie Moulin Rouge oder Dita Von Teese ein. Aufreizend stilvolle Outfits, spektakuläre Revuen und viel Weiblichkeit knüpfen sich an die Vorstellung von Burlesque. Dita Von Teese beispielsweise entledigt sich in ihren Shows verführerisch dem größten Teil ihrer Kleidung. Bekannt ist ein Bild, in dem sich die Stilikone sinnlich in einem überdimensionalen Champagnerglas räkelt. Dabei geht es weniger um das Ausziehen an sich. Es geht um die Ästhetik der Verführung und Weiblichkeit mit einer charmanten Portion Selbstironie. Burlesque ist aber noch weit mehr nur als eine spezielle Form der Bühnenshow. Hier erfährst Du alles, was Du über Burlesque wissen musst.

Woher stammt der Begriff 'Burlesque'?

Der Begriff 'Burlesque' geht auf das italienische Wort 'Burla' zurück. Es heißt soviel wie Scherz, Spaß oder Schabernack. Das Eigenschaftswort 'burlesco' bedeutet dementsprechend 'scherzhaft'. Bereits im 16. Jahrhunderts fand es im italienischen Theater Verwendung. Die burleske Form des Theaters steht für eine zotige und vulgäre Komik der einfachen Leute. Sie ist eng verwandt mit der Karikatur und der Parodie. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich aus der grob komischen Theater-Burleske eine sinnlich-erotische Bühnenshow: die Burlesque. Dabei hat sich die Burlesque einen Humor in Form von Koketterie, Selbstironie und Parodie erhalten. Nach großen Erfolgen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwand diese Form der Bühnenkunst fast vollständig. Erst in den 1990er Jahren lebte sie unter dem Begriff 'New Burlesque' wieder neu auf.

Was fällt alles unter Burlesque?

Nach wie vor steht der Begriff für die humorvoll verführerische Show im Stile der großen Pariser Revuetheater Moulin Rouge oder Folies Bergère. Comedy, Striptease und Theater vereinen sich zu einem Feuerwerk der Unterhaltung. Dazu steht Burlesque aber auch für einen bestimmten Stil, der sich an den U.S. amerikanischen Pin-up-Girls der 50er-Jahre orientiert. Das Zusammenspiel von Kleidung, Schuhen, Frisur und Make-up sorgt für eine betont weibliche Optik. Dazu gehört natürlich ein entsprechendes Repertoire an Gesten und Bewegungen von dem lasziven Hüftschwung bis hin zu dem bedeutungsvollen Augenaufschlag.

Wo findet sich der Burlesque-Stil in der aktuellen Mode?

Von Louis Vitton bis zu Stella McCartney haben große Designer der Gegenwart den Burlesque-Stil in aktuellen Modetrends wiederbelebt. Aufregende Materialien wie Satin und Seide, Spitze und Tüll oder auch Lack finden sich in Kreationen im Stile der 30er bis 50er Jahre. Bleistiftröcke, High Heels und Corsagen oder figurbetonte 50er-Jahre-Kleider verströmen Hollywoodglamour, Eleganz und Sex-Appeal. Dekorative Elemente wie Volants und Rüschen unterstreichen dabei die Weiblichkeit der Trägerin. Und transparente Stoffe gewähren raffinierte Durchblicke. Dazu passen gepflegte Föhnfrisuren oder elegante Hochsteckfrisuren. Ebenso gehört das entsprechende Make-up zu dem Burlesque-Stil. Ein blasser, ebenmäßiger Teint, dichte Wimpern, ein breiter, spitz zulaufender Lidstrich und intensiv rote Lippen – so wird das Burlesque-Outfit perfekt.

Burlesque und nicht billig: Was sind die No-Gos für den Burlesque-Chic?

Burlesque steht für selbstbewusste Eleganz und verführerische Weiblichkeit. Dazu gehören sichere und feminine Bewegungen. Daher ist ein unsicherer Gang durch zu hohe Schuhe ein absolutes Tabu. Ebenso sind zu lange Fingernägel absolut untypisch für Burlesque. Stattdessen sollten die Nägel kurz und rund gefeilt und in sinnlichen Farben lackiert sein. Da Burlesque für ein äußerst sorgfältiges Styling steht, ist alles, was lässig oder schlampig wirkt, vollkommen unpassend. Strähniges Haar, Jeans, T-Shirts und Ähnliches haben im Burlesque-Chic nichts zu suchen.

Kann Burlesque alltagstauglich sein?

Dass Burlesque durchaus für den alltäglichen Auftritt taugt, zeigt Dita Von Teese sehr überzeugend. Man sieht sie nie anders als in aufregenden Kleidern, Miedern und Röcken, mit sorgsam frisiertem Haar und Make-up. Da Burlesque aber auch immer humorvoll ist, geht es dabei nicht um Perfektion. Es ist eher die Einstellung zu der eigenen Person, die im Vordergrund steht. Sich selbst attraktiv zu finden, sich um eine gepflegte, feminine Erscheinung zu bemühen und vor allem sich selbst nicht zu ernst nehmen – das ist Burlesque und damit absolut alltagstauglich.