Elastan: Hier findest Du die wichtigsten Fakten!

Seit der Erfindung von Elastan erobert das dehnbare Material im Triumphzug die Modewelt. Enorm elastisch, formbeständig und leicht färbbar hat Elastan der Bekleidungsindustrie ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Die hautengen und grell bunten Trikots der 70er Jahre zum Beispiel wären ohne Kunstfasern wie Elastan und Polyester gar nicht denkbar gewesen. Heute findet das geschmeidige Material dort Verwendung, wo es um Elastizität und Passgenauigkeit geht. Sportbekleidung, Bademode, Miederwaren, Strumpfhosen oder Socken kommen kaum noch ohne Elastan aus.

Was ist Elastan?

Elastan, auch Elasthan, Spandex oder elastane genannt, ist eine besonders dehnbare, synthetisch hergestellte Faser. Für die Dehnbarkeit verantwortlich ist dabei der Bestandteil an Polyurethan. Mindestens 85 Prozent Polyurethan müssen in einer Faser enthalten sein, damit sie entsprechend dem deutschen Textilkenn- zeichnungsgesetz als Elastan bezeichnet werden darf. Die ersten Elastanfasern kamen 1959 in Amerika als Fibre K auf den Markt. Sie sind auch heute noch unter dem etablierten Markennamen Lycra bekannt. Andere Elastan-Marken sind zum Beispiel Dorlastan, creora, Elaspan oder Linel.

Was sind die Eigenschaften von Elastan?

Die Faser aus dem Chemielabor erscheint bei der Aufzählung der zahlreichen positiven Eigenschaften wie ein regelrechtes Wunderwerk. Die Nähe des Materialnamens Elastan zu dem Eigenschaftswort elastisch verrät bereits das zentrale Kennzeichen der Faser. Elastan ist vor allen Dingen dehnbar. Um 500 bis 700 Prozent lässt sich Elastan in die Länge ziehen. Wie Gummi findet es danach wieder in die Ausgangsform zurück. Dabei ist die Faser außerordentlich fest und reißbeständig. Damit weist Elastan eine hohe Formbeständigkeit auf. Das Material ist zudem knitterfrei, leicht und weich. Die Faser lässt sich außerdem sehr gut färben. Es bilden sich keine unangenehmen Knötchen oder Fusseln (‚Pilling‘), Elastan bleibt vollkommen glatt. Eine letzte positive Eigenschaft ist die geringe Feuchtigkeitsaufnahme von Elastan. Das Material trocknet dadurch schnell und wirkt zu keiner Zeit richtig nass.

Sportbekleidung aus Elastan – passgenau und strapazierfähig

Vor allem der Sektor der Sportbekleidung hat Elastan für sich entdeckt. Das ist angesichts der vielen funktionalen Eigenschaften nicht weiter verwunderlich. Für Sportler ist besonders wichtig, dass der Sportdress passgenau sitzt und alle Bewegungen mitmacht. Schweiß darf nicht zwischen Textil und Haut eingeschlossen sein. Er muss durch den Stoff hindurchdringen können, ohne ihm zu schaden. Dabei sollte sich die Kleidung nicht klitschnass anfühlen, sondern für ein andauerndes angenehmes Tragegefühl sorgen. Elastan erfüllt all diese Forderungen. Für den Tragekomfort wird es zwar mit anderen Materialien wie zum Beispiel Polyamid gemischt, aber bereits ein geringer Elastan-Anteil sorgt für Passgenauigkeit und Strapazierfähigkeit.

Chemiefaser Elastan: allergiefördernd?

Manchmal kommt es beim Tragen bestimmter Kleidung zu allergischen Reaktionen. Dabei sind meist die enthaltenen Farbstoffe die Übeltäter. Insbesondere Dispersionsfarbstoffe sind dafür bekannt, allergische Reaktionen hervorzurufen. Auch andere chemische Behandlungsstoffe sind im direkten Kontakt mit besonders empfindlicher Haut bedenklich. Die synthetischen Fasern selbst sind allerdings nicht als allergieauslösend oder -fördernd bekannt. Allergien gegen Elastan und Polyamid sind vielmehr extrem selten und auf Einzelfälle beschränkt. Um die Belastung durch die chemischen Behandlungsstoffe zu reduzieren, empfiehlt es sich dennoch, die Bekleidungsstücke vor dem ersten Tragen gründlich zu waschen.

Elastan vs. Baumwolle: Was sind die Unterschiede?

Die Gemeinsamkeiten von Elastan und Baumwolle sind schneller aufgezählt als die Unterschiede. Beide Materialien werden in der Bekleidungsindustrie verwendet. Viel mehr haben Elastan und Baumwolle nicht gemeinsam. Elastan ist eine Kunstfaser auf synthetischer Basis. Sie ist dehnbar wie Gummi, nimmt kaum Feuchtigkeit auf, ist formbeständig und sehr leicht färbbar. Baumwolle ist hingegen eine Naturfaser aus pflanzlichem Ursprung. Sie lässt sich kaum dehnen und zieht sich auch nicht wieder zusammen. Die hautfreundliche Baumwolle nimmt bis zu 65 Prozent ihres eigenen Gewichts an Wasser auf und trocknet nur langsam. Sie knittert und Farbe wäscht sich schneller aus als bei anderen Materialien. Trotz oder geraden wegen dieser Unterschiede lassen sich Baumwolle und Elastan gut kombinieren. Baumwollstoffe mit Elastananteil sind formbeständig, leicht dehnbar, halten die Farbe besser und knittern kaum.