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- Klima & Umwelt
Planetare Grenzen verstehen und respektieren

Der Fokus unserer Umweltaktivitäten liegt auf dem Klimaschutz. Denn für unser Klima gilt die Belastungsgrenze heute schon als erreicht. Unsere Lieferkette ist der wichtigste Hebel, um unsere Treibhausgasemissionen wirksam zu reduzieren. Und das nicht nur bei unseren direkten Partnern: Viele Emissionen entstehen in vorgelagerten Produktionsschritten. Die größte Herausforderung der nächsten Jahre ist deshalb die Dekarbonisierung unserer Lieferkette.
Klimaziele

Wissenschaftliche Klimaziele bis 2031
Die Otto Group hat ihr Klimaziel, ein sogenanntes Science-Based Target (SBT), 2024 offiziell von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validieren lassen: Bis 2031 will der Konzern seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2021 absolut und ohne Kompensation um 42% senken – und das nicht nur bezogen auf die eigene Geschäftstätigkeit, sondern entlang der gesamten Lieferkette, bis hin zur Nutzung und Entsorgung der Produkte.
Scope 3, 2, 1 - Countdown für unsere Emissionen
Unser Fokus liegt auf der Transformation der Lieferkette
Bei bonprix liegt der Schwerpunkt auf den Treibhausgasemissionen, die durch den Rohstoffverbrauch und die Herstellung unserer Produkte entstehen (Scope 3). Für die Erreichung des Science-Based Targets (SBT) sind deshalb neben der Nutzung von Rohstoffen mit geringerer Klimabelastung, die Verbesserung der ökologischen Impacts bei unseren Lieferkettenpartnern entscheidend. Dort fokussieren wir unsere Maßnahmen zum Klimaschutz auf die Transformation der Lieferkette, einschließlich der Verbesserung der Energieeffizienz und dem Umstieg auf erneuerbare Energien.

Unsere Bemühungen und Aktivitäten zur Dekarbonisierung unserer Lieferkette
Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten auf unterschiedlichen Ebenen, um unsere Lieferkette zu dekarbonisieren und damit das SBT der Otto Group zu erreichen:
Das sind zum Einen die Nutzung erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz in der Lieferkette sowie der verstärkte Einsatz klimaschonender Materialien in unseren Produkten.
Zurzeit verproben wir in Pilotprojekten unterschiedliche Ansätze – mit dem Ziel, die für unsere Lieferanten beste und im Sinne der Zielerreichung effizientesten Mittel und Wege zu identifizieren.
In einem Projekt werden ausgewählte Fabriken sehr individuell und eng betreut: ein lokaler, technischer Dienstleister (BluWin) besucht unsere Lieferanten vor Ort und analysiert Prozesse und Maschinenpark, um Maßnahmen zu identifizieren und mit einem Return on Investment (ROI) zu versehen.
Das zweite Projekt ist das Carbon Tech Assessment (CTA) des Apparel Impact Institute und wird vom Dienstleister RESET Carbon durchgeführt. Im Rahmen des CTA werden vorhandene Daten und Informationen aus den Fabriken analysiert und mögliche Maßnahmen identifiziert. Als Datenquelle steht unseren Lieferanten beispielsweise die Higg FEM zur Verfügung, die wir seit vielen Jahren nutzen.
Nach Abschluss der aktuell laufenden Pilotphase werden wir auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse konkrete Roadmaps für unsere Lieferanten bis zum Jahr 2031 definieren.
Scope 3, 2, 1 – Countdown für unsere Treibhausgasemissionen
Wir unterteilen unsere Emissionsdaten nach dem Greenhouse Gas Protocol in Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen:
Scope 1: Direkte Emissionen aus unserem eigenen Betrieb, z.B. aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Benzin in Fahrzeugen oder Öl in Heizkesseln. Dieser Scope umfasst weit weniger als 1% unserer Emissionen.
Scope 2: Indirekte Emissionen im Zusammenhang mit zugekaufter Wärme, Strom, Dampf oder Kältemitteln. Dieser Scope umfasst knapp 1% unserer Emissionen.
Unser wichtigster Hebel für die Reduktion von Scope 2-Emissionen ist der Bezug von Grünstrom.
Scope 3: Andere indirekte Treibhausgasemissionen aus unserer Wertschöpfungskette, wie von eingekauften Produkten und Dienstleistungen sowie Transport. Dieser Scope umfasst mit rund 99% den allergrößten Anteil unserer Emissionen.
Unsere Ziele
Klima
Als Unternehmen der Otto Group teilen wir das Klimaziel, unsere Scope 1, 2 und 3 Treibhausgasemissionen um 42% absolut bis 2031 (im Vergleich zum Basisjahr 2021) zu senken. Dieses Ziel wurde von der Scienced Based Targets Initiative 2024 offiziell validiert.
Vendor Score Card
Unsere Lieferanten sind unsere wichtigsten Partner, um Veränderungen in der Lieferkette umzusetzen. Deshalb haben wir neben Qualität und Wirtschaftlichkeit auch Nachhaltigkeitsthemen wie Transparenz sowie ökologische und soziale Aspekte in unserem Lieferanten-Bewertungssystem, der Vendor Score Card, fest verankert.
Lieferanten werden nach diesen Kriterien bewertet und können dabei bis zu 100 Prozentpunkte erlangen. Insgesamt 30% der Punkte werden für den Bereich Nachhaltigkeit vergeben. So schaffen wir Anreize und belohnen das Engagement unserer Partner. Positive Ergebnisse sowie Verbesserungspotenziale werden in den Lieferantengesprächen regelmäßig besprochen.
Chemikalien

Detox für unsere Produktion
Beim Färben, Waschen oder Veredeln von Textilien sind Chemikalien nötig. Die Schädigung von Arbeitenden, Kund*innen und der Umwelt durch den Einsatz und die Entsorgung von Chemikalien gehört damit zu den zentralen Risikothemen der Modebranche. Unzureichende Aufbereitung von Abwässern in den Produktionsländern bedroht vor allem lokale Ökosysteme, Trinkwasserreserven und Ackerland.
Chemikalie ist nicht gleich Chemikalie
Unser wichtigstes Instrument, um schadhafte Chemikalien auszuschließen, sind klare Vorgaben, und zwar für unsere Lieferanten und deren Vorstufen: Die Restricted Substances List (RSL) bezieht sich auf das Endprodukt und zählt Substanzen und Stoffgruppen auf, die darin nicht oder nur eingeschränkt nachweisbar sein dürfen. Die Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) benennt Chemikalien, die in der Produktion entweder komplett verboten sind oder durch Grenzwerte beschränkt werden. Unsere MRSL entspricht den Vorgaben des Textilbündnisses, die identisch sind mit der MRSL der Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC). Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) haben wir bereits 2018 aus der Produktion unserer Bekleidung komplett ausgeschlossen.
Unsere Ziele
Chemikalien
Bis Ende des Geschäftsjahres 2031/32 halten 100% unserer Zulieferer mit Nassprozessanlagen die ZDHC MRSL-Standards ein.
Inventarisierung per App – Bhive®.
Mit der Einführung des BHive®-Tools wird die Transparenz im Chemikalienmanagement erheblich erhöht. BHive® ermöglicht es Produktionsstätten, per Smartphone-Fotos von chemischen Produktetiketten ein digitales Chemikalieninventar zu erstellen. Der Abgleich mit unserer MRSL erfolgt dabei automatisch. Die Betriebe können so auf einen Blick erkennen, welche Chemikalien ersetzt werden müssen.
