Volant: Wissenswerte Fakten rund um die schönen Einsätze aus Stoff

Die Modegeschichte blickt auf spannende Entwicklungen zurück, die über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten viele Neuerungen brachten. Der Volant etablierte sich im 19. Jahrhundert und findet bis heute seine Verwendung bei Abendkleidern, raffinierten Röcken oder eleganten Blusen. Wenn es um festliche Garderobe geht, darf der Volant nicht fehlen. Doch ein Volant ist keine Rüsche und ein Volant kann dabei behilflich sein, Deine Figur zu modellieren. Erfahre mehr über diesen Unterschied und was den Volant auszeichnet.

Was ist ein Volant?

Ein Volant ist ein Schnittteil aus Stoff, das aufgrund seiner besonderen Form für einen weichen Fall des Materials sorgt. Der Volant unterscheidet sich in zwei wichtigen Aspekten von der Rüsche: Zunächst besteht der Volant aus einem kreisförmigen Schnittteil, dessen Breite beliebig variiert wird.
Zudem ist ein Volant ohne Kräuselweite geschnitten. Als Kräuselweite bezeichnet man eine Mehrweite, die an der Ober- oder Unterseite eines Stoffteils eingerechnet wird. Später wird sie mit zwei parallel verlaufenden Nähten auf die Nahtweite gekräuselt bzw. zusammengezogen. Der Volant hingegen ist mit einer Mehrweite versehen, die beim Steppen gleichmäßig auf einer kürzeren Ansatzlinie festgenäht wird. Dadurch entsteht ein Stoffüberschuss, der sich in leichte bis voluminöse Falten legt. Volants gelten als besonders feminin und sind bei festlicher Mode sehr beliebt.

Was bedeutet Volant?

Volant ist ein französischer Begriff, der nicht nur für die Bezeichnung der flatternden Röcke und Kleider verwendet wird. Die Bedeutungen unterscheiden sich stark, je nachdem ob Volant als Substantiv oder volant als Verb eingesetzt wird. Als Hauptwort bezeichnet Volant ein Rad oder ein Steuer.
Den französischen Federball im Badminton nennt man ebenfalls Volant. Daraus ergibt sich die Bedeutung des Verbes, das mit 'fliegend' am besten zu übersetzen ist. In der ursprünglichen Wortbedeutung finden sich also alle Eigenschaften des modischen Volants bereits wieder: ein kreisrundes, radförmiges Stoffgebilde, das fliegend den Körper seiner Trägerin umspielt.

Seit wann gibt es Volants?

Volants hat man schon in der Zeit der Rokoko- und Barockmode verwendet, auch wenn sich der Begriff 'Volant' erst im 19. Jahrhundert durchsetzte. Somit gehört der Volant zu den ältesten modischen Gestaltungselementen. Ursprünglich fanden Volantkleider zunächst nur an den europäischen Königs- und Fürstenhöfen Verwendung. Besonders die Hofdamen und Prinzessinnen kleideten sich gerne in große, voluminöse Roben, bei denen sich glatte Rockbahnen mit fließenden Volants oder drapierten Materialien abwechselten.
Während der Zeit der Epochen des Empire- und Biedermeierstils im späten 18. Jahrhundert verschwanden die fließenden Stoffarbeiten allerdings für eine Weile von der Bildfläche und wichen einem schlichten, längs betonten Stil. Erst mit der Gründerzeit um 1840 kehrten Rüschen und Volants in die Designs der Damenkleider zurück. Bis heute ist der Volant ein weitverbreitetes Stilmittel für besondere Modeschöpfungen.

Volantkleider. Vom süßen Hängerchen bis zur eleganten Abendrobe

Im Laufe der Zeit haben die Modeschöpfer immer wieder versucht, den Volant neu zu erfinden. Das Spiel mit klassischen Gestaltungselementen ist eine modische Bewegung, die bei Designern weltweit sehr beliebt ist. Dieser Experimentierfreude verdanken wir die vielen verschiedenen Kleidungsstücke, die durch einen Volant zu einem ganz besonderen Modeschatz werden. Schlichte Tanktops werden mit einem Volant aus Seide zu einer femininen Shirtbluse.
Hemden und klassische Damenblusen mit Volants an den Ärmeln oder in der vorderen Mitte stehen für zeitloses Modebewusstsein. Ihren großen Auftritt haben Volants allerdings bei Abendkleidern und großen Roben. Voluminöse Röcke werden mit Volants zu einem echten Hingucker. Und was wäre das klassische weiße Brautkleid ohne einen Volantrock? Egal, ob Oberteil, Rock oder Kleid: Ein Volant ist eine Hommage an die Weiblichkeit der Frau.