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Was ist Polyester?

Polyester: Alles Wissenswerte über die vielfältige Kunstfaser

Viele Menschen begegnen Polyester mit Skepsis und jeder Menge Vorurteilen. Dabei kann man die Kunstfaser vielfältig einsetzen. Ganz gleich ob 100% Polyester oder in Kombination mit Baumwolle, ein Großteil unserer Kleidung enthält die synthetische Faser und das nicht ganz ohne Grund. Was Du über den Stoff, dessen Herstellung und die typischen Materialeigenschaften wissen solltest, erfährst Du hier.

Grundlegende Fakten zum Polyester-Material

Beginnen wir zunächst mit den grundlegenden Fragen: Was ist Polyester und wie wird es gewonnen? Ist Polyester gleich Synthetik? Die Bezeichnung „Polyester“ dient als Überbegriff für alle Textilien und Stoffe, die aus Polyesterfasern oder -garn gefertigt sind. Diese Fasern bestehen wiederum aus zahlreichen Kunststoffen, wie zum Beispiel Polyethylenterephthalat (PET), Fleece oder Polycarbonat.

Die klassischen PET-Plastikflaschen sind – wenn man es genau nimmt – auch aus Polyester gefertigt. Aus chemischer Sicht handelt es sich hierbei um künstlich hergestellte Polymere, die Esterbindungen enthalten. Vereinfacht gesagt sind diese Polymere lange Ketten aneinander gereihter Moleküle. Die einzelnen Moleküle, auch Monomere genannt, sind für die unterschiedlichen Eigenschaften von Polyester verantwortlich. Die Zusammensetzung entscheidet also darüber, wie man den Stoff verwenden kann.

Definition: Polyester ist eine synthetische Faser, die auf vielfältige Weise bei der Herstellung von Kleidung zum Einsatz kommt. Die Kunstfaser ist knitterarm, weich, formbeständig, pflegeleicht und schnell trocknend.

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Wie wird Polyester hergestellt?

In einem Schmelzspinnverfahren wird das PET auf 280 °C erhitzt. Die geschmolzene Masse wird in die gewünschte Form gebracht und in einen Kaltluftschacht geleitet. Die Masse verhärtet sich dort durch den Temperatursturz. Ist die gewünschte Festigkeit erreicht, folgt ein Strecken und Aufwickeln der neugewonnenen Fasern. In diesem Schritt lässt sich über die Beschaffenheit der Fasern entscheiden. Dabei geht es um Eigenschaften wie Glanz oder Feinheit oder darum, ob die Fasern rund, kantig oder gar glitzernd sein sollen.

Wie wird Polyester verwendet?

Polyester-Mode ist vielfältig. Der Stoff wird in Mänteln, Tops und Fleecejacken verarbeitet, um nur einige Beispiele zu nennen. Für Heimtextilien wie Bettwäsche ist Polyester-Stoff auch ein beliebtes Material. Das Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle, auch Polybaumwolle genannt, ist vor allem für Sport- und Outdoorbekleidung geeignet. Das strapazierfähige und feuchtigkeitsregulierende Material ist perfekt für Deine intensiven und schweißtreibenden Trainingseinheiten. Im Innenfutter von Jacken und Westen kommt Polyester auch als Mikrofaser zum Einsatz. Polyester ist außerdem Bestandteil von leichten, seidigen Stoffen wie Organza, Satin, Chiffon und Lurex.

Recyceltes Polyester wird u.a. aus alten PET-Flaschen hergestellt. Die Flaschen werden gehäckselt, gemahlen und geschmolzen, um anschließend zu einer recycelten Faser weiterverarbeitet zu werden.

Was sind die Eigenschaften von Polyestergewebe?

Die Kunstfaser wird aus Erdöl gewonnen und ist aufgrund ihrer Stabilität und Reißfestigkeit vielfältig einsetzbar. Welche Vor- und Nachteile Polyester-Stoff bei Produktion und Verwendung mit sich bringt, haben wir für Dich zusammengefasst:

  • schnelltrocknend

  • formbeständig & hitzebeständig

  • bügelfrei & knitterfrei

  • atmungsaktiv

  • licht- & wetterbeständig

  • abrieb- und reißfest

  • farbintensiv

  • preiswert

  • geringe Saugfähigkeit

  • elektrostatische Aufladung

  • umweltschädlich

Vorteile von Polyester im Detail

Unempfindlich und pflegeleicht

Polyester-Stoffe gelten als pflegeleicht, da sie unempfindlich im täglichen Gebrauch sind. Sie sind schmutzabweisend und wetterbeständig. Ihre hohe Hitzebeständigkeit bedeutet, dass Du sie problemlos bei bis zu 60°C waschen kannst und sie auch bei hohen Temperaturen im Trockner nicht Gefahr laufen einzugehen. Handelt es sich um ein Mischgewebe, kannst Du die entsprechenden Pflegehinweise auf dem Etikett entnehmen. Ein weiterer großer Vorteil von Polyester ist, dass der Stoff selbst nach dem Waschen so gut wie knitterfrei ist und so das Bügeln entfällt.

Langlebig und formbeständig

Polyester ist äußerst langlebig. Durch chemische Prozesse bekommen die Kleidungsstücke intensive und satte Farben, die auch nach häufigem Waschen nicht verblassen. Außerdem sind Polyester-Textilien unempfindlich gegenüber der aufhellenden Wirkung von Licht. Polyester erweist sich auch als absolut formbeständig. Die stabilen und elastischen Fasern machen Deine Polyester-Kleidung dehnbar und besonders reiß- sowie abriebresistent. Was die Haptik betrifft, weist Polyester ein angenehmes und leichtes Tragegefühl auf.

Atmungsaktiv und isolierend

Höchst umstritten ist jedoch, ob die Kunstfaser gut für sportliche Aktivitäten geeignet ist. Einerseits gilt Polyester als atmungsaktiv, andererseits sind die Fasern wenig saugfähig. Grundsätzlich gelangen Wasser und Wind nur schlecht durch die kleinporigen Gewebefasern des Stoffes. Mischt man andere Materialqualitäten wie zum Beispiel Baumwolle hinzu, kann man vor allem Sporttextilien um einiges atmungsaktiver gestalten. Das Mischgewebe kann die Feuchtigkeit besser ableiten und wirkt zugleich wärmeisolierend, sodass unsere Muskeln beim Sport nicht auskühlen.

Ist Polyester ein Billig-Stoff?

Die Beliebtheit von Polyester in der Bekleidungsindustrie hat seine Gründe. Im Vergleich zu Baumwolle ist die Herstellung von Polyester um ein Vielfaches günstiger, da keine landwirtschaftliche Fläche für den Anbau benötigt wird und weitaus weniger Wasser für die Verarbeitung zum Einsatz kommt.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass mit Polyester sorglos umgegangen werden kann, denn die Herstellungsbasis – Erdöl – ist nicht unendlich vorrätig. Umso wichtiger ist es Polyester nicht als billige Wegwerfware zu sehen. Bei guter Pflege hält ein Kleidungsstück aus Polyester mehrere Jahre, ohne Form oder Farbe zu verlieren.

Darüber hinaus kann durch den Einsatz von recycelten Fasern die ökologische Schadwirkung der Textilien deutlich reduziert werden. So wird recyceltes Polyester aus alten PET-Flaschen hergestellt: Die Flaschen werden gehäckselt, gemahlen und geschmolzen, um anschließend zu einer recycelten Faser weiterverarbeitet zu werden.

Die Vorteile von recyceltem Polyester liegen auf der Hand: Anders als bei der Herstellung von neuem Polyester wird hier weniger Erdöl benötigt. Außerdem werden weniger CO₂-Emissionen ausgestoßen und weniger Chemikalien eingesetzt.

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