Die Geschichte des Stoffes Samt
In seinen Ursprüngen entstand der dichte Webstoff aus reiner Seide. Die Italiener brachten im 15. Jahrhundert mit dem edlen Stoff Kettsamt Gemütlichkeit, Wärme und Exklusivität in eine Zeit, in der Burgen noch zugig und kaum beheizt waren. Als Hauptgewebe der prunkvollen Renaissance wurde Samt in Frankreich, England, Deutschland und den Niederlanden gefertigt.
Später war Samt aus dem Osmanischen Reich hochbegehrt bei den Vermögenden in Europa. Prächtige Figurensamtbrokate aus Persien mit eingewebten Silber- und Goldfäden schmückten als Vorhänge und Tapisserien Schlösser und Herrenhäuser ab dem 16. Jahrhundert. Hochstehende Fasern, dicht an dicht, machen Optik und Griffigkeit des Gewebes aus. Grundmaterialien sind Baumwolle, Seide oder Kunstfasern. Ähnlich den Plüsch- und Veloursgeweben verfügt der Samt über den kürzesten Flor und wirkt dadurch besonders dicht.